Andacht September – November 2020
Geschrieben von Pastor Hannes Koch
Freiheit – nicht nur in Coronazeiten
Viele erlebten in den vergangenen Monaten eine kaum gekannte Einschränkung von Freiheiten. Menschen durften nicht in Geschäfte und Cafés. In Lebensmittelhandlungen bestand und besteht eine Maskenpflicht. Bis heute sind Konzerte nur mit sehr großen Einschränkungen möglich. Auch in unserer Gemeinde darf bis heute nicht im Gottesdienst gesungen werden, Gruppen und Kreise nur unter Hygienevorschriften stattfinden.
Auch wenn viele Maßnahmen mittlerweile gelockert wurden, viele Maßnahmen gelten weiter: Die Versammlungs- und Reisefreiheit ist weiter eingeschränkt und wie vereinzelte Ausbrüche von Covid-19 zeigen auch zu Recht.
Doch was ist eigentlich „Freiheit“?
Sicher haben wir viele Freiheiten, zugleich fühlen wir uns abhängig von Menschen, die unser Leben beeinflussen: Vorgesetze, Eltern, Lehrer und und und. Manche fühlen sich durch eine Krankheit in ihrer Freiheit eingeschränkt. Wer kann schon tun und lassen, wozu er Lust hast. Und selbst wenn er/sie das kann. Ist das Freiheit? Wenn ich nur das tue, was ich will, bin ich dann nicht wieder abhängig von meinen Launen, Süchten, Gefühlen?
Jesus hat mal gesagt: „Wenn euch der Sohn (damit meinte Jesus sich selbst, den Sohn Gottes) frei macht, dann seid ihr wirklich frei.“ Joh.8,36
Wie Jesus frei macht? Nun diese Aussage stammt ja nicht nur von einer Person der Vergangenheit. Jesus ist auferstanden. Er lebt: D.h. Er befreit heute aktiv.
Und wie tut er das? Nun Jesus befreit mich zum einen von dem Druck mich selbst darstellen zu müssen, nach Anerkennung zu streben, weil er so wie ich bin, ohne wenn und aber „Ja“ zu mir sagt. Zudem befreit mich Jesus von meiner Schuld. Viele Menschen laufen mit verdrängter Schuld herum.
Durch seinen Tod am Kreuz bietet uns Jesus Vergebung an. Durch ihn werde ich die „Altlasten“ los. Weiter befreit Jesus aber auch als Heiler von inneren Verletzungen. So erklärt Peter Schalk nach Demütigungen in seiner Kindheit: „Jesus hat mein kaputtes Herz gesund geliebt.“
Schließlich befreit mich Jesus von Existenzsorgen, weil er mir seine Hilfe, seine Kraft verspricht und ich diese auch erleben kann.
Die innere Freiheit, die Jesus schenkt hat für mich Andi Weiss in Anlehnung an ein Bibelzitat ausgedrückt: „Ich bin gewiss, dass weder ein Virus, noch eine andere Krankheit, weder Langeweile oder Einsamkeit, weder soziale Distanz, noch Kurzarbeit, weder drohende Insolvenz, noch kräfteraubendes Homeschooling, weder fehlendes Klopapier noch Fake News bei Facebook, weder große Krise, Angst, Zweifel, oder selbst der Tod mich trennen können von der Liebe Gottes die ich durch Jesus habe.“ (Nach Röm.8)
Ihr P. Hannes Koch
Andacht März – Juni 2020
Geschrieben von Pastor Hannes Koch
„Zeit zum Aufstehen!“
Was brauchst Du um „wach“ zu werden? Ich kenne Menschen, die wecken sich auf die harte Tour auf. Sie duschen eiskalt oder laden sich einen „fiesen“ und lauten Weckton auf ihr Handy. Andere lassen sich eher sanft „wach küssen“ mit einer ruhigen Musik oder einer freundlichen Stimme: „Aufstehen mein Schatz!“ Ich persönlich mache mich gerne mit einem guten Kaffee wach.
Aber warum wollen wir eigentlich wach werden?
Warum nicht einfach im Bett liegen bleiben?
„Nein! Das geht natürlich nicht!“ würden die meisten sagen.
„Nichts dagegen, dass man mal ausschläft, aber die ganze Zeit liegen bleiben? das geht nicht – schließlich will man ja auch noch was vom Tag haben.“
Doch was heißt das eigentlich: „was vom Tag haben“?
Was bedeutet: „Was vom Leben haben“?
Machen wir uns darüber überhaupt Gedanken?
Nach einer Untersuchung hat ein 70-jähriger Mensch sechs Monate seines Lebens vor einer roten Ampel verbracht.
Wäre es nicht schade, wenn wir mehr Zeit an roten Ampeln verbringen, als uns Zeit zu nehmen über den Sinn und die Qualität unseres Lebens nachzudenken?
Viele Menschen denken: „Ich will mein Leben nicht verschlafen mit dem Trott aus Arbeit, Essen, Schlafen.
Ich will ein Leben mit Wert, mit Sinn und mit einem Ziel.“
Die Bibel sagt, dass der Sinn des Lebens darin besteht, eine Verbindung zu Gott zu finden. In dieser Verbindung mit Gott erkennen wir dann unsere persönliche Bestimmung, unseren Sinn im Leben; wobei natürlich diese Bestimmung wechseln kann.
Ich werde mit 80 eine andere Bestimmung haben, als ich sie mit 18 hatte.
Was für mich gerade dran ist, genau dafür kann mir Jesus Christus die Augen öffnen. Aber dazu muss ich mich auf eine Beziehung mit Jesus einlassen. Er macht mich dann wach. So heißt es im Epheserbrief: „Wach auf der du schläfst, steh auf von den Toten, dann wird dich Christus erleuchten.“ Epheser 5,14
Mit anderen Worten:
Wer mit Jesus lebt, der wacht auf, der hat was vom Tag, vom Leben – ja der hat das Leben, denn Jesus zeigt dir dann, was für dich gerade dran ist.
In diesem Sinne eine schönes Frühlingserwachen!
Ihr P. Hannes Koch
Andacht Dezember 2019 – Februar 2020
Geschrieben von Pastor Hannes Koch
Liebe Gemeinde,
Im Sommer war ich in Schweden. Ein tolles Land und doch: leben möchte ich dort nicht! Warum nicht? Zulange dunkel im Winter – das ist nichts für mich. Licht spielt für mein Wohlbefinden schon eine Rolle. Wenn die Sonne scheint bin ich fitter, als wenn mich durch das Fenster eine finstere „Wolkensuppe“ anguckt. Geht ihnen das auch so? Kein Wunder also, dass wir auch bildlich von „dunklen Tagen“ sprechen, wenn wir schwere Zeiten durch machen, wenn es für uns „finster“ aussieht. Umgekehrt reden wir von einen „Lichtblick“, wenn uns etwas gut tut. Dunkel: Das steht für Krankheit, Trauer, Enttäuschung und Tod. Licht: Das steht für Freude, Glück, Kraft, Hoffnung und das Leben.
Doch was vertreibt die Dunkelheit aus meinem Leben? Was macht mein Leben denn hell? Im Wochenspruch für Dezember heißt es: „Wer im Dunkeln lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraut auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinem Gott.“ Jes. 50,10. Mit diesen Worten richtet sich Gott an Menschen, die „dunkle“ Zeiten durchmachen. Seine Botschaft: Wer auf Gott, auf seine Kraft vertraut, für den wird er sorgen. Gott selbst ist dein Licht im Tunnel und er führt dich aus der Finsternis. Das ist nicht nur ein schöner Spruch. Mit der Geburt von Jesus hat Gott dieses Versprechen wahr und erfahrbar gemacht. Jesus selbst hat sich als das Licht für die Welt (Johannes 8,12), d.h. für jeden Menschen bezeichnet. Der Kontakt, die Beziehung zu ihm bringt Licht und d.h. alles für was Licht im Leben steht (Freude, Glück, Kraft, Hoffnung).
Unzählige Menschen haben gerade in den dunkelsten Stunden ihres Lebens, Jesus als Licht erfahren. Einer von ihnen war John Newton. Nur wenige kennen John Newton, aber sein Lied ist weltberühmt: „Amazing Grace“. John Newton war Kapitän auf großer Fahrt gewesen. Er segelte viele Male auf dem Atlantik. Er war also ein Mann, der schon viel ausgehalten hat. Doch der Tod seiner Frau machte ihm zu schaffen. John Newton selbst schreibt: „ Die Bank von England ist viel zu arm um einen Verlust wie den meinen wiedergutzumachen. Aber der Herr, der all-genügende Gott, spricht und es wird Wirklichkeit. Wer ihn kennt und ihm vertraut, fasse neuen Mut. Er kann uns jeden Tag die nötige Kraft schenken. Er kann uns stark machen, wenn die Belastungen größer werden.“ Newton hat Gott als Licht in dunklen Tagen erlebt, als Kraft- und Hoffnungsquelle.
Das können wir auch, wenn wir uns mit unseren Belastungen an Jesus im Gebet wenden. Nun mag der eine oder andere Leser/-in denken: „He, was hat das mit mir zu tun? In meinem Leben scheint die Sonne! Mir geht es blendend! Ich brauche keinen göttlichen Krisenmanager! Ich komme schon alleine klar!“ Allerdings: Wenn ich mich gut „fühle“ heißt das noch nicht, dass es mir auch gut „geht“. Jeder von uns hat seine persönliche „Dunkelkammer“ im Leben. Darin sind unsere Ängste, wie die Angst vor dem Sterben, Sorgen, unsere unaufgearbeiteten Konflikte, alte Verletzungen und und und. Alles Dinge, die wir alleine nicht bewältigen können. Natürlich halten wir diese „Dunkelkammer“ schön verschlossen, damit sich die Dunkelheit darin nicht ausbreitet. Wirklich ausräumen können wir diese Dunkelkammer nur mit Gott. Denn nur Gott hat die Macht, jede Dunkelheit zu vertreiben, auch den Tod. Jesus hat genau das bewiesen mit seiner Auferstehung von den Toten. So lautet die gute Nachricht für alle Menschen: An Weihnachten ist dir ein Licht aufgegangen! Ich hoffe, dass du es siehst.
In diesem Sinne eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Ihr P. Hannes Koch